Seit dem 1. Januar dieses Jahres ist das ,,Pflegeneuausrichtungsgesetz“ (PNG) der Bundesregierung in Kraft. Seitdem gibt es für zahlreiche pflegende Familienangehörige, besonders von Demenzkranken, viele Fragen.
Um hier ein wenig Klarheit zu schaffen, hatte der Schenefelder SoVD-Ortsverband gemeinsam mit dem Vorstand des Vereins ,,Evangelisches Rentner- und Altenwohnheim Haus Mühlental“ zu einem Info-Nachmittag eingeladen...
Wie viel Aufklärungsbedarf es in Bezug auf das neue Pflegerecht gibt, zeigte die große Teilnehmerzahl, die zur Info-Veranstaltung in das Haus Mühlental gekommen waren.
Nachdem Heimleiterin Schwester Anja Wedtgrube den Referenten des Nachmittages, Diplom-Sozial-Ökonom Ralf Labinsky, begrüßt hatte, wandte dieser sich an seine Zuhörer und stellte sich als Mitarbeiter des Diakonischen Werkes Schleswig-Holstein vor. Er wies darauf hin, dass es bisher versäumt wurde, die Demenzkranken in ihrer Pflegebedürftigkeit auf Bundesgesetzebene ausreichend mit einzubeziehen. Da in Deutschland gegenwärtig zirka 1,2 Millionen Menschen an Demenz erkrankt sind, und sich diese Zahl voraussichtlich bis zum Jahr 2020 auf 1,4 Millionen erhöhen wird, wurde nun mit dem PNG von der Bundesregierung reagiert.
Der Referent nahm in erster Linie Bezug auf die häusliche Pflege, die durch das neue Gesetzt jetzt eine Leistungsverbesserung erfahren hat. Auch die unterschiedlichen Wohnformen, wie zum Beispiel Wohngemeinschaften wurden angesprochen. ,,40 dieser Wohngemeinschaften gibt es bereits in Schleswig-Holstein, wegen der guten Erfahrungen sind 40 weitere Gemeinschaftshäuser im Bau“, teilte Labinsky mit.
Auch zum Thema Diagnosestellung mit dem Oberbegriff ,,Demenz“, davon 80 Prozent Alzheimerpatienten, nahm er Stellung. Habe es früher für die Alzheimerpatienten gar keine Pflegestufe gegeben, so sei seit dem 1. Januar die Pflegestufe Null pflegeleistungsberechtigt. Voraussetzung sei die Diagnosestellung durch den Neurologen. Der Antrag müsse immer bei der Krankenversicherung gestellt werden. Der Referent riet seinen Zuhörern, die schon mit der häuslichen Pflege vertraut sind, sich von dem Pflegegeld von einem Pflegedienst immer mal wieder ,,eine Stunde zu kaufen“, um so die sozialen Kontakte zu erhalten.
Weitere Themen waren Leistungen für wohnfeldverbessernde Maßnahmen, zum Beispiel für den Umbau der sanitären Anlagen und den Abbau von Schwellen. Labinsky empfahl, hierfür die ehrenamtlichen Wohnumbau-Berater in Anspruch zu nehmen. Auch über die Voraussetzungen, die so genannte Pflegezusatzversicherungen erfüllen sollten, wurde ausgiebig diskutiert.
In der anschließenden Fragerunde (bei Kaffee und Kuchen) konnten viele Fragen beantwortet und Irritationen geklärt werden.
Neben Anja Wedtgrube dankten im Namen vom SoVD Gesa Walter, Uwe Schnepel und Ingrid Rahe Rolf Labinsky für die gut verständlichen Informationen.
Schenefeld, 28. März 2013 Quelle: sh:z Bericht und Bild: U. Werlich